Mit der Entscheidung nicht in einen Neubau, sondern in die Renovierung des bestehenden Hauses in der Schönaugasse 7 zu investieren, wollte die Kammer der ZiviltechnikerInnen für Steiermark und Kärnten bewusst ein Zeichen setzen.
Der Entwurf versucht diesem Anspruch gerecht zu werden, in dem er die Erhaltung bzw. Fortführung der vorgefundenen Charakteristika zur obersten Prämisse erhebt und auf neue Gesten verzichtet.
So bleibt die Zweifärbigkeit in der Fassadengestaltung erhalten. Die platingraue Fassade, welche mit dem grauen Schieferdach eine homogene Hülle bildet, wird um weiße Fensterelemente mit weißen Leibungen ergänzt. Die hinzugefügten hofseitigen Elemente (Lift, Nebenräume) werden ebenfalls weiß bzw. hell (Sichtbeton) gehalten.
Straßenseitig vorgesetzte Schiebefaltbalken - als eine Weiterentwicklung der in der Altstadt gängigen Balken – verstärken die Plastizität der Gründerzeitlichen Fassade.
Die hofseitigen Veranden erfahren durch die Schaffung offener Raumzonen (Erschließung, Garderobe, Warten, Besprechung) eine Aufwertung und ermöglichen eine bessere Querlüftung und Belichtung der tiefen Räume.
Weiters bleibt das Stiegenhaus in seiner Materialität (Holz) erhalten.
Der Innenhof wird von sämtlichen bestehenden Einbauten freigeräumt und der Lift als neues (vertikales) Element mit einer Glaszäsur vor die südliche Veranda, mit direkter Anbindung an das Treppenhaus gestellt.
Entlang der östlichen Grundgrenze, gegenüber dem Gebäude werden die erforderlichen Nebenräume (überdachter Fahrradabstellplatz, Müllraum) situiert. Diese werden um eine Sitzgelegenheit und einer dem Foyer vorgelagerten Terrasse ergänzt und bilden in Form einer horizontalen Figur den räumlichen Abschluss des Hofes.
Die hölzernen Texturen, die nach Jahren vergrauen, integrieren sich in das grau-weiße Farbspiel.
Der befestigte Hofbelag wird um ein Rasenfeld mit Baumpflanzung ergänzt.
Neben der kompletten Neuerrichtung und –ordnung der infrastrukturellen Einrichtung - Lüftung, Kühlung, Sanitär - werden durch die Umgestaltung vor allem klare und transparente Raumzonen geschaffen, die zur interdisziplinären Zusammenarbeit einladen.
Die Wahl in der Materialität unterstreicht die reduzierte Formensprache. Die größtenteils in die Wände integrierten weißen Möbel werden konsequent mit Massivholz aus Eiche in unterschiedlicher Form (Boden, Türen, Fensterbänke, Möbel) in Beziehung gesetzt.
Der Entwurf bekennt sich in seiner Gesamtheit zu einer zurückhaltenden und zeitlosen Architektursprache und zielt im Sinne des Bauherrn auf eine maximale Wertsteigerung der Immobilie ab.