Die intelligente Revitalisierung leerstehender Gebäude gehört zu den dringlichsten Aufgaben einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Dabei ist der Leerstand, der meist schon über einen längeren Zeitraum geht, ein Indikator für die Schwierigkeit der baulichen und planerischen Aufgabe. So war es auch beim PEAK in München, das durch Oliv Architekten einer neuen Nutzung zugeführt werden konnte. Das in den frühen 90er-Jahren für „Die Bayerische“ Krankenversicherung erbaute Office-Gebäude war, mit 20.000 m² Bürofläche, vor allem funktional. Eine Budgetbegrenzung,
die eine komplette Generalsanierung ausschloss, machte die Aufgabenstellung, das Gebäude für den Vermietmarkt neu zu rüsten, zu einer zusätzlichen Herausforderung. Die Lösung war ein prägendes, gestalterisches Konzept, hierbei werden Gestalt, Standort und Nutzung von Beginn
an programmatisch miteinander verbunden – und Kontext und Innovation über alle Leistungsphasen hinweg prozesshaft abgeglichen.
Prägend sind heute dreidimensionale, expressive Fassadenelemente, die sich in Teilen über das Fassadenbild ziehen und damit die Bestandssituation spektakulär aufwerten. Eine Weiterführung der Modernität sind die neuen Zugänglichkeiten in Form von repräsentativen Lobbys, die eine ganz eigene Adresse ausbilden. Die progressive Gestaltung dieser Foyers bricht erneut bewusst mit der Ästhetik des Bestandes – wie ein implementiertes „Störelement“, das zur unmittelbaren Wahrnehmung und Achtsamkeit beim Eintreten anregt. Die Linienführung und die, wie gerahmt anmutenden, Ausblicke aus den Eingangsfoyers und öffentlichen Gebäudeflächen zeugen von einem neuen Zeitalter in der Architektur und der Menschen, die dieses Gebäude heute nutzen. Funktional wurde das Gebäude in flexibel nutzbare Einheiten neu aufgeteilt.