Sanierung einer historischen Baumwollspinnerei aus dem 19. Jahrhundert .
Ein leerstehendes Geschoß einer ehemaligen Baumwollspinnerei sollte in ein Wohnloft mit reduziertem industriellen Charakter umgewandelt werden. Die Bauherren wünschten eine möglichst offene und flexible Grundrissaufteilung um den Loftcharakter zu betonen.
Zur Strukturierung wurden Industriegläser und Schwarzstahlkonstruktionen verwendet. Um maximale Flexibilität zu ermöglichen, wurden im Deckenbereich Estrichgitter montiert, um diese zur Aufhängung aller funktionalen Teile zu nutzen (Bilder, Beleuchtung, Medien etc.). Die Stützenstruktur wurde in den historischen Bestand zurückgeführt, die Farbbefunde der ursprünglichen Stützenbeschichtung wurden recherchiert und wiederhergestellt. Der vorgefundene Rohestrich wurde geschliffen und farblos imprägniert, Fehlstellen wurden ablesbar ausgebessert.
Die Materialität spielt mit den Hell-Dunkel-Kontrasten. Die Beleuchtungsplanung setzt zusätzliche Kontraste. Die harten Oberflächen der Materialien Stahl und Glas wurden gedämpft durch den Einsatz weicher Materialien wie Filzstoffe und Gebrauchtsegel zur Bespannung von Möbeloberflächen. In enger Abstimmung zwischen Architekt und Schreiner wurde ein Ergebnis erzielt, das den Umgang mit der historischen Gebäudestruktur hervorhebt und trotzdem die Wohnansprüche des 21. Jahrhunderts erfüllt. Die Bauherren sind vollauf mit dem Ergebnis zufrieden, dies ist insbesondere dem Engagement der Schreinerei Ernst Raumqualität zu verdanken. Die Schreinerei war nach Erstellung des Entwurfes von Beginn an einbezogen, um die Ausführung abzustimmen und Vorschläge des Unternehmens mit einzubringen.