Das Kirchhofquartier ist eine Quartiersentwicklung von 35 Wohneinheiten im historischen Zentrum von Gehrden. Der Entwurf hatte sich dem Ziel verpflichtet, sich sensibel in das ländliche und mittelalterliche Stadtgefüge der Kleinstadt unter Berücksichtigung aller wirtschaftlichen Belange einzugliedern. In enger Abstimmung mit der Stadt und der engagierten Bürgerschaft ist ein Konzept für eine nachhaltige und besonnene Nachverdichtung für eine letzte große innerstädtischen Fläche mit dem Investor und den Architektenentwickelt worden. Auf dem Gelände befand sich seiner Zeit ein Bestandsgebäude aus den 80´er Jahren, das einen Supermarkt und ein paar Wohnungen beherbergte und darüber hinaus wesentlich als Parkplatz für die nahe Einkaufsstraße und Behördengänge im Rathaus genutzt wurde.Damit blieb das Gelände für eine aufstrebende Region im Süd-Westen der Landeshauptstadt Hannover weit hinter der wirtschaftlichen Auslastung, welche in 20 Autominuten zu erreichen ist. Die nahe gelegene und markante Margarethenkirche und die kirchlichen Institutionen haben dem Quartier den Namen verliehen, welches sich an der Ecke Kirchstraße und Schaumburger Straße befindet. An diesem zentralen Standort sind 2 Baukörper auf einer gemeinsamen Tiefgarage, um einen ruhigen Innenhof entwickelt worden. Den Hof erreicht man über eine Treppe in einer Gebäudefüge an der Schaumburgstraße und findet sich auf dem Hochparterre der Tiefgaragendecke vor, welche die topografisch leichte Hanglage ausbalanciert. Interessierte Besucher und die Bewohner gelangen beim Durchschreiten der Erdgeschossgärten direkt zur verkehrsberuhigten Kirchstraße.
Hierbei wird dem Betrachter auffallen, dass sich das äußere Erscheinungsbild mit seiner typischen und stadtbildprägenden zweigeschossigen Bebauung, aus rotem Klinker und wechselständigen Giebel vollständig wandelt. Das helle und freundliche Ensembleinnere unterscheidet sich grundlegend mit seinen weißen Putzfassaden und viergeschossigen Flachdachbebauungen. Die Fenster Aufteilung und einheitlichen Formate folgen hier einem regelmäßigen Raster. Im Gegensatz zu der Vielzahl an wechselnden Formaten, die in den straßenseitigen Klinkerfassaden der Petersburger Hängung folgen. Die formgebenden Giebelfenster sind eine zeitgemäße Interpretation der typischen archaischen Haus form, als ein weiteres wesentliches Gestaltungselement von herausgeschnittenen oder additiven Formen.