Mit der Überseeinsel entwickelt sich die Stadt Bremen einen neuen Stadtteil aus zukunftsweisenden Bildungs- und Freizeiteinrichtungen, Wohn- und Arbeitsquartieren. Straßen werden konsequent durch Grünflächen ersetzt und die Energie autarke Halbinsel zwischen Europahafen und Weser zur (nahezu) autofreien Zone erklärt. Mit an Bord ist der Lebensmittelriese Kellog’s, dem das Areal jahrzehntelang als Produktionsfläche für seine berühmten Frühstücksflocken diente – eine Fabriks-Geschichte, die selbstbewusst in der neuen Nutzung sichtbar bleibt.
Am Augenscheinlichsten ist die Vergangenheit am ehemaligen Getreidesilo abzulesen, der 50 Meter hoch in den Himmel ragt. Für den ungewöhnlichen Baukörper führen destilat in Kooperation mit Delugan Meissl Associated Architects (Hochbau) das zukunftsweisende Stadtentwicklungsprojekt in einem radikalen Hotel Design fort.
Sowohl in den öffentlichen Bereichen wie den beiden Zimmerkategorien trifft moderne Lebensart auf industrielle Versatzstücke. Hip, stylish und reduziert auf das Wesentliche setzen die 120 Zimmer – je nach Kategorie mit kreisrunden oder halbkreisförmigen Grundrissen auf atemberaubende Ausblicke, smart Technology und markante Stilmittel.
Die Füllstandsanzeige spielt mit den Dimensionen der 14 Stockwerke, in denen früher bis zu 5.000 Tonnen Reis, Weizen oder Hafer lagerten. Auch mit der Beleuchtung der öffentlichen Bereiche orientieren sich destilat formal und inhaltlich an der industriellen Vergangenheit und der komplexen „Rohrsystematik“, die sich durch ehemaligen Silo zog.
Flexibilität und Lockerheit sind als übergeordnete Qualitäten überall zu finden. Die Innenarchitektur des Entreés ist folglich ebenso unkompliziert als Begegnungszone mit Self Check-in und Barbetrieb interpretiert, wie die Minibar als Mini-Bag, mit dem man sich den Sundowner mit aufs Zimmer nimmt. Steif ist hier nur die frische Brise, ansonsten herrscht eindeutig Lässigkeit im neuen Bremer Stadtquartier.