Der Immobilienentwickler Wertinvest lud destilat ein, ein Interior-Konzept für das Hotel InterContinental zu erstellen – österreichisches Nachkriegsdesign im internationalen Kontext sollte dabei im Fokus stehen. destilat hat das legendäre Hotel zur architektonischen Bühne erklärt – bespielt mit österreichischen und internationalen Designikonen welche die Gäste zum aktiven Entdecken, Besetzen und Begreifen der Epoche einladen. Modern, wandel- und unverwechselbar erweckt es den „alten Glanz“ des Hauses in neuer Form und lässt das Hotel wieder zu jenem gesellschaftlichen Mittelpunkt avancieren, den es einst innehatte. Als erstes Hotel einer internationalen Kette galt „das InterContinental“ seit 1964 als architektonisches Wahrzeichen für die Aufbruchsstimmung der Zeit, das als „Tor zur Welt“ internationales Flair nach Wien brachte.
Licht ist das zentrale Medium, mit dem der Entwurf spielt. Inspiriert vom riesigen Kristallluster in der Bar wird „das Funkeln“ neu interpretiert (als hinterleuchtete Spiegel-, Schwarzglas- und Corian-Flächen sowie Banner mit Lentikulardruck) und findet sich als durchgehendes Gestaltungselement in unterschiedlichen Facetten wieder. Die damit generierten Licht- und Raumstimmungen stellen in diesem Kontext – gestalterisch und technisch – ein absolutes Novum dar. Inhaltlich knüpft destilat auch an das Image der Fluglinie Pan Am an – die ursprünglichen Eigentümer der britischen Hotelgruppe – deren CI Stil prägend für eine ganze Ära war. So wird die kultige Arbeitstasche der Stewardessen als Wandverkleidung mit Staufunktion, als Betthaupt sowie als Loungemöbel übersetzt.
Dieser schlichte, innenarchitektonische Rahmen macht Platz für die Meisterwerke der österreichischen Designgeschichte von Josef Frank, Walter Pichler, Roland Rainer und Karl Schwanzer. Übergeordnetes Ziel des Konzepts, das für ein einheitliches Gesamtbild den gesamten Komplex umfasst ist, sich auf wenige, sehr prägnante Gestaltungsthemen zu fokussieren, um der Überfrachtung so mancher Designhotels entgegenzuwirken.
Team
Harald Hatschenberger
Thomas Neuber