Baulich ganz der
Tradition der 1980er Jahre verpflichtet, wird das Haus Hochmiller-Höhrhan den
Ansprüchen und Bedürfnissen einer jungen Familie heute nicht mehr gerecht. 2010
wurden Sanierung und Adaptierung des Baubestandes in Angriff genommen. Ziel ist
die „Sprengung der Kleinteiligkeit“ der verwinkelten Raumanordnung zur
Schaffung neuer, großzügiger Lebensbereiche. Das strukturelle Element der
Öffnung zieht sich hierbei durch das gesamte Bauprojekt.
Panoramafenster
sowie rahmenlose Glasbrüstungen vermitteln ein Gefühl der Weite und
unmittelbaren Naturnähe, die auch hinsichtlich der verwendeten Materialien augenscheinlichwird.
Der dunkle Eichenboden, Waschtisch und Kamin aus Beton, dezent graue Fliesen
sowie die durchgängig weißen Wände überzeugen mit authentischer Farbigkeit und
reduzierter Klarheit.
Die maßgeblichste
bauliche Veränderung erfolgte im Dachgeschoss: Durch Entfall jeglicher Wände
und einer umfassenden Öffnung des Dachraumes wurde zusätzlicher Platz
geschaffen. Hier findet nun eine Wohnküche, die in ihrer Funktionalität
verschiedene alltägliche Lebensbereiche miteinander verbindet und das offene
Raumklima des Hauses widerspiegelt, ihren Platz. Durch eine Wendeltreppe ist
der zentrale Wohnraum mit der neu geschaffenen Galerie im Dachgeschoss, die
einen hocherhobenen Rückzugsort darstellt, verbunden. Als höchste Stelle des
Hauses ist die Galerie, gleich einem Adlerhorst, Ausblickspunkt und Ruheplatz
zugleich. Die dem zentralen Wohnraum vorgelagerte Terrasse soll mittels
barrierefreier Zugänglichkeit nun umfassend genutzt werden. Dank durchgehend
raumhoher Verglasung Richtung Terrasse erfährt der Wohnraum nicht nur eine
gefühlte Erweiterung, sondern bietet seinen Bewohnern atemberaubende Ausblicke
auf Stift Göttweig, Krems-Stein und die Wachauer Weinberge. Als Gegenpol zur
exponierten Terrasse stellt der einen Stock tiefer liegende Innenhof eine
Ruheoase dar, deren intimer Charakter durch die Freilegung einer angrenzenden
Gesteinswand zum Verweilen einlädt.