Eine Entscheidung, die Schlagzeilen gemacht hat: Aus dem ehemaligen Sitz der Nürnberger Postdirektion, auch „Betonburg“ genannt, soll ein großer evangelischer Campus für Bayern werden. Statt das hermetische Bürogebäude direkt an der Stadtmauer zur Altstadt einfach abzureißen, schrieb die evangelische Kirche einen Architekturwettbewerb für ressourcenschonende Konzepte aus. Glaube und Respekt vor der Schöpfung äußern sich über die Grenzen der eigenen Gemeinschaft hinaus – in Form einer nachhaltigen Verantwortung gegenüber der Stadt und ihrer BewohnerInnen.
Ein Lächeln zur Stadt
Unser Entwurf bewirkt Großes mit kleinteiligen Eingriffen. Die Grundstruktur des Bestands mit Sockel und prägnantem Hochhaus bleibt erhalten und wird durch sanfte Aufstockungen ergänzt. Das neue Gesicht der evangelischen Kirche und deren Bildungseinrichtungen öffnet sich mit hohen, verglasten Räumen und hölzernen Fassadenelementen freundlich zur Nürnberger Innenstadt.
Studentischer Marktplatz
Der Campus empfängt seine BesucherInnen am großen Vorplatz mit Sitztreppen und führt durch den verglasten Eingang zu Café und Bibliothek. Die luftige und soziale Hauptader zieht sich durch den gesamten Sockel. Im Zentrum bildet der Veranstaltungssaal mit der Mensa einen multifunktionalen Marktplatz, flankiert von zwei grünen Atrien. Rundherum spielt sich in den Sockelgeschossen das öffentliche Leben des Bildungscampus ab. Durch die Innenhöfe und verschieden hohe Dachterrassen entstehen Freiräume auf jeder Ebene mit Platz für urbane Gärten, Sport oder eine Sky Lounge.