Energieeffizienter Landsitz bei Bratislava
Wohnqualität wie bei den alten Römern
Edelstal, als nördlichster Ort des Burgenlandes, liegt eingebettet in den Ausläufern der Kleinen Karpaten. Die räumliche Nähe zu Bratislava macht diesen Bauplatz für das Einfamilienhaus eines slowakischen Bauherren interessant. Die erhabene Lage am Ortsrand bietet einen Blick über die Dächer von Edelstal und den Hainburger Wald bis nach Bratislava. Die nahe gelegene historische Kellergasse zeugt von der Weinbaukultur vor Ort. 1884 wurden hier Reste einer römischen Villa gefunden, diese geben der Römerquelle ihren Namen, das Heilwasser, das bereits seit vielen Jahrtausenden südlich von Edelstal aus der Erde sprudelt.
Das Wohnhaus in Nordosthanglage wird über eine filigran wirkende, kastenförmige Stahlbrücke erschlossen. Durch die Split-Level Bauweise eröffnet sich vom Eingang aus ein zusammenhängendes Raumkontinuum, welches den Blick vom Eingang aus durch das Esszimmer, den tiefer liegenden Wohnraum, bis hinunter durch den Wellnessbereich in den Garten mäandrieren lässt.
Die große Südwestverglasung, mit dem weit in das Flachdach hineingezogenen Oberlicht, lässt das Sonnenlicht bis tief ins nordseitig belichtete Untergeschoß eindringen. Das Gebäude weist Passivhausqualität auf, die dafür erforderliche Energiekennzahl wurde aber, aufgrund der ungünstigen Himmelsausrichtung, nicht erreicht. Kernstück der Haustechnik ist eine Kompaktwohnraumlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Als Zusatzheizung fungiert eine Sole/Wasser Wärmepumpe, die mittels Tornadosonden die Erdwärme zur Verfügung stellt. Für die gemütlichen Stunden gibt es im Wohnzimmer einen Scheitholzofen, der zusätzlich zum Heizsystem energiesparend wirkt.
Das äußere Erscheinungsbild dieses Landhauses ist vom Wechsel von Holzverkleidung und Putzflächen geprägt. Damit knüpft es an die Materialität des historischen Ortsrandes, in dessen Sichtweite sich das Gebäude befindet, an.
Die Außenanlagen nehmen Bezug auf den landwirtschaftlichen Charakter der Umgebung. Die vorgesehene Bepflanzung soll aus Weinrieden im Wechsel mit Obstbäumen, sowie aus heimischen Gehölzern bestehen. Nur das zarte automatische Schiebetor verrät den Autoabstellplatz, dessen Erscheinung ansonsten im Schotterrasen verschwindet. In einer späteren Ausbaustufe ist im nordöstlichen Garten ein Naturpool mit einem Sauna-Nebengebäude geplant.
Projektleitung: D.I. Michael Klauser
Haustechnik, Bauphysik: D.I.HTL Johannes Stockinger
Statik: D.I.Dr. Klaus Petraschka, KPPK
Landschaftsarchitektur: D.I. Ulrike Seher, gruenhoch3
Fotos: Andreas Buchberger