Ein
Zelt im Grünen
– Aufnahme der organischen Formalität der umgebenden Natur und
„natürliche“ Einbettung einer Form in den Park ohne die Härte
eines Massivbaus – arbeiten in und mit der Natur.
Verkehr,
Erschließung:
Die
Zufahrt und der Umschlagplatz bleiben in ihrer jetzigen Form
erhalten. Die Zufahrt wird geradlinig erweitert zum zentralen Hof der
Anlage, sowie nördlich zu den befestigten Lagerflächen unterhalb
der WC Anlage - die Einfassung erfolgt mittels grünem Zaun/Hecke.
Sämtliche
Fahrzeuge werden zur Wahrung eines Landschaftbildes in baulichen
Strukturen versteckt. Dies sind Tiefgarage mit Waschplatz und das
Flugdach, das ebenfalls bereits als 3 seitig geschlossener Körper
ausgebildet ist.
Gebäude:
Die
beiden räumlichen Strukturen schaffen eine natürlich-organischen
Gleichklang mit der Umgebung des Parks. Sie wirken wie temporäre
Zelte im Grünen, welche durch ihre Leichtigkeit eine weiche Kante
zur umliegenden Natur ausbilden.
Weiters
beziehen sie sich mit ihrer inversen Spitzbogenform auf die Gotik des
Rathauses als auch - in Form eines ironischen Verweises - auf die
Zeltlandschaft der fast ganzjährigen Nutzung des Rathausplatzes.
Die
Dachhaut erhält einen weiß-beigen Charakter und ist mit einem
grünen, floralen Muster innen und außen versehen. Innen wird dies
als Deckenfresko verstanden und außen sucht diese Gestaltung eine
weitere Annäherung an die sie umgebenden Natur.
Das
Flugdach ist bereits 3-seitig geschlossen und beherbergt neben der
Abfahrt der Tiefgarage auch die notwendigen Abstellflächen. Ein
Verschluß der 4. Seite ist jederzeit mittels textilen Toren oder
ggf. an der Bodenplatte befestigten Metalltoren möglich. Der
Fuhrpark bleibt somit vollständig unsichtbar und stellt somit keine
Störung des natürlichen Umfeldes dar.
Der
Verwaltungskörper begrüßt die Besucher/Angestellten mit einem
großzügigen Foyer, welches auch gleich die Höhe und den
Zeltcharakter auch von innen ablesbar macht. Die Galerieebene
beherbergt dann im Anschluß ans Foyer im 1.OG eine „italienische“
Sideboard-Bar und Sitzplätze im Bereich der Sozialzone. Der
Sozialraum ist hier bewußt nicht abgetrennt, um die Kommunikation
innerhalb der Belegschaft zu fördern und zusätzlich eine en-passant
Atmosphäre zu erzeugen, die nicht durch starre Raumgrenzen
verhindert wird.
Ein
Aufzug ermöglicht einen behindertengerechtes Zugang aller Ebenen,
sowie die leichte Versorgung des Lagers mit Waren. Alle Räume haben
direkten Einblick und im Bereich des EG auch Zugang in den Innenhof,
was neben den funktionalen Erfordernissen auch eine soziale
Komponente beinhaltet.
Die
Rundfenster sind großzügig dimensioniert und sorgen für eine
lichte Anmutung des Innenraums. Es soll auch die zweischalige
Dachhaut nicht vollständig opak sein, sondern durch Ab- und Zunahme
der Helligkeit als leichte Hülle erlebbar bleiben.
Leben
in und mit der Natur.
Grün-
und Freiflächenkonzept:
Die
Freiflächen werden mit Ausnahme der Funktionsflächen vollständig
begrünt und die Begrünung bis an die Gebäudekante herangeführt.
Die
Funktionsflächen werden mit einem Terraway Belag versehen, der
farblich (grünlich) mit dem Innenraum korrespondiert und neben ihrer
wertigen Anmutung eine versickerungsoffene Ebene bildet, die trotzdem
befahrbar bleibt.