Typisch wienerisch sollte das neue Stadthotel der Arcotel Gruppe daherkommen. Was kulinarisch mit Schnitzel und Sachertorte beantwortet wäre, lösen destilat mit einem Interior Design, das mit Versatzstücken des Wiener Alltagslebens sowie Portraits historischer Persönlichkeiten spielt und sich erlaubt, diesem kulturellen Erbe einen Twist und moderne Lässigkeit zu verpassen.
Der Eingangsbereich im EG ist als „Beserlpark“ gestaltet – Parkbank, Straßenlaterne, Spielplatzfiguren, Brickwand und Kaffeeautomat transferieren das stadtbekannte Outdoorszenario in ein cooles Interior Design. Fährt man ins 5. OG – die eigentliche Lobby mit Rezeption, Café und Lounge, eröffnet sich eine imposante Bühnenatmosphäre, die der Theaterstadt alle Ehre macht: Meterlange Rüschenvorhänge, Notenständer, Raumteiler aus klassischen Kaffeehaustabletts, Gemeinschaftstische wie sie auf jeder Wiener Ausflugswiese stehen und eine theatralische Lichtführung inszenieren in allen Ecken ein pittoreskes Fotomotiv.
Für die beiden Zimmerkategorien entwickeln desitlat eine Raumstruktur, die jeden Winkel ausnutzt und sich offen, luftig wie unverwechselbar zeigt. Das Wiener Geflecht – die charakteristische Bespannung klassischer Thonet-Stühle vergrößern destilat ins Riesenformat und nutzen es als semitransparente, Raum teilende Betthaupt-Konstruktion. Die dahinter platzierten Portraits von Mozart, Freud, Prinz Eugen oder Adele Bloch-Bauer sind ironisch verfremdet und fungieren rückwärtig als Badezimmerspiegel. Doppelnutzung kommt auch bei der funktionalen Zusammenfassung von Schmink- und Schreibtisch als Fortführung des Waschtisches zu tragen. Zoniert wird das offene Raumgefüge in Farbe und Materialien: Heller Teppich, Wand- und Deckenfarbe im Schlafbereich kontrastieren mit dem schlammfarbenen All-over von Bad und Vorraum.
Team
Harald Hatschenberger
Sophie Pfeffer
Lukasz Paginowski
Karin Klusek