FRISCHZELLENKUR
Für das gesamte -dazumal typisch dichte und marode- Gründerzeitviertel im 15. Wiener Gemeindebezirk war bereits vorab seitens dem Wiener Boden Bereitstellungsfonds (WBSF) ein übergeordnetes Blocksanierungskonzept ausgearbeitet worden, welches eine Entkernung und deutliche Abzonung der bestehenden Baumassen in den Hinterhöfen vorsah. Auch zu diesem Objekt -einem viergeschossigen Amtshaus, das ehemalige Bezirksgericht Meidling- gehörte ein hoch aufgetragener Hinterhoftrakt, der die angrenzenden Liegenschaften beeinträchtigte. Ohne den städtebaulichen Charakter des Grätzels zu beeinträchtigen entstanden dort ein nötiger baulicher barrierefreier Impuls sowie ein Pensionistenklub und 21 Wohnungen für eine Genossenschaft.
Als eindeutig erkennbare Intervention wurde der Hoftrakt bis zum ersten Obergeschoss abgebrochen und darauf ein farblich markanter Neubau in Stahlbetonweise errichtet. Zwei alte Stockwerke wichen zugunsten drei Neuen mit niedrigeren Raumhöhen. Der Trakt ist terrassenseitig abgetreppt, was ein hohes Maß an Mieterfreiflächen einbringt und das Missverhältnis der Baumassen korrigiert. Der straßenseitige Altbestand blieb erhalten, wurde entkernt, thermisch saniert und für Wohnzwecke adaptiert.
Dieses für die Belebung des Bezirks maßgebliche Projekt wurde mit dem Wiener Stadterneuerungspreis 2006 ausgezeichnet.