ErsatzneubauDas Büro Staufer & Hasler konnte 2006 den Wettbewerb für die Gesamterneuerung des Ausbildungszentrums Rohwiesen für sich entscheiden. Die Umsetzung des Projektes wurde daraufhin aufgrund einer Bedürfnisprüfung zwischen Kanton und Stadt Zürich vorläufig suspendiert. Der Bau des Brandhauses konnte dennoch als erster Teilbereich des Gesamtprojektes ausgeführt werden, denn das alte, mit Holz befeuerte Brandhaus durfte nach drei Jahrzehnten im Einsatz aus Gründen der Sicherheit nicht mehr benutzt werden. An seiner Stelle wurde nun eine gasbetriebene Brandsimulationsanlage erstellt, welche für dieAusbildung der Feuerwehrleute gänzlich neue Möglichkeiten bietet.Vielfältige SchulungenDas neue Brandhaus organisiert sich um zwei unterschiedlich angelegte Treppenhäuser sowie die beiden Schächte, die gegeneinander versetzt über die ganze Gebäudehöhe führen und die umfangreiche Technik beherbergen. Durch unterschiedlich gestaltete Vorräume werden die Brandräume erschlossen, in denen die Brandsimulationsanlagen der Firma Kidde Fire Trainers installiert sind. Deren elektronische Sensoren überprüfen permanent die Effektivität der Löscharbeiten und steuern je nach Richtung und Menge des Löschwassers die Intensität der Flammen. Die Überwachung und Steuerung der Anlage erfolgt zentral über die Kommandozentrale, aber auch die Instruktoren vor Ort haben die Möglichkeit, direkt in die Übung einzugreifen. Die Feuerwehrleute lernen so stufengerecht den korrekten Umgang mit unterschiedlichen Situationen und Brandbildern. Die Brandräume stellen typische Situationen nach, die mit Möbelattrappen simuliert werden. Neben Küche, Schlaf- und Wohnzimmer befinden sich auch industrielle Installationen im Brandhaus sowie Nebenräume wie Keller, Estrich und eine Garage.Jedes Stockwerk ist nach demselben Schema organisiert, jedoch gleicht keine Funktionseinheit von Treppe, Vorraum und Brandraum der anderen. Diese Unterschiede in der Anordnung setzten ein wichtiges Prinzip der Ausbildung um, denn auch nach mehrmaligem Üben bleibt die Orientierung im Brandhaus sehr anspruchsvoll. Zusätzliche Eingänge in die einzelnen Brandräume und alternative Verbindungen in der Vertikalen lassen zahlreiche Übungsszenarien zu. Darüber hinaus können einzelne Einbauten untereinander vertauscht werden, was die Flexibilität der Anlage noch weiter erhöht. Dank den unterschiedlichen Dachformen können auch von aussen viele Situationen im Alltag der Feuerwehrleute nachgestellt werden.Zudem entspricht die Höhe des neuen Brandhauses in etwa der Regelbauweise in der Stadt Zürich. Das Gebäude selbst wird so weit mehr als nur die Hülle für die technische Anlage; es bildet einen wesentlichen Bestandteil der Ausbildung.